Anlässlich des Internationalen Tages gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Medienschaffenden am 2. November veröffentlicht RSF Porträts von 34 Feinden der Pressefreiheit, die im Jahr 2025 gewaltsam gegen Journalistinnen und Journalisten sowie gegen das Recht auf Information vorgegangen sind. Was haben sie gemeinsam? Die gleiche Abneigung gegen die Pressefreiheit. Ihre Waffen unterscheiden sich, aber ihre Ziele sind dieselben: unabhängige Stimmen zum Schweigen zu bringen und das Recht auf Information mit Füssen zu treten. Mord, Inhaftierung, Diskreditierung, Propaganda, Trollarmeen… das sind ihre Mittel, um Schweigen zu erzwingen. Die Veröffentlichung der Namen an diesem symbolträchtigen Tag soll daran erinnern, dass Straflosigkeit kein unabwendbares Schicksal ist: Diejenigen, die die Informationsfreiheit mit Füssen treten, müssen namentlich genannt und zur Rechenschaft gezogen werden.
Sie töten, zensieren, sperren ein und misshandeln Medienschaffende. Sie ersticken Redaktionen, verunglimpfen den Berufsstand oder missbrauchen dessen Regelwerk, um damit Informationen für Propagandazwecke zu manipulieren. Auch im Jahr 2025 waren Journalistinnen und Journalisten Ziel immer vielfältigerer raubtierartiger Techniken.
«Fähigkeit der Feinde der Presse, die Art der Angriffe auf den Journalismus ständig zu erneuern, sind erschreckend. Diese neue Ausgabe der Liste der «Feinde der Pressefreiheit» betont die Vielfalt dueser Bedrohungen: Während einige politische Führer zuverlässige Informationen unterdrücken, ermorden oder inhaftieren andere Machthaber Medienschaffende, wieder andere instrumentalisieren die Finanzierung der Medien oder nutzen öffentliche Äusserungen oder gerichtliche Schritte, um Reporter zum Schweigen zu bringen. Mit der Veröffentlichung ihrer Porträts an diesem symbolischen Tag des Kampfes gegen Straflosigkeit erinnert RSF daran, dass Straflosigkeit kein unabwendbares Schicksal ist, und dass diejenigen, die die Informationsfreiheit mit Füssen treten, namentlich genannt und zur Rechenschaft gezogen werden müssen.»
Thibaut Bruttin
Generaldirektor von RSF
In der Liste finden sich diejenigen wieder, die seit Jahren hartnäckig die Presse verfolgen und unterdrücken – die Kommunistische Partei Chinas mit Xi Jinping an der Spitze, der Kronprinz Saudi-Arabiens Mohammed bin Salman, der russische Präsident Wladimir Putin oder auch sein belarussischer Kollege Alexander Lukaschenko. Sie alle sind 2025 erneut durch ihre grenzenlose Unterdrückung von Medienschaffenden und den Medien an sich aufgefallen.
Die israelischen Streitkräfte, die unter der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu für den Tod von fast 220 Journalisten verantwortlich sind, stehen natürlich ebenfalls auf der Liste. Die Kommission für Sicherheit und Frieden des Staates in Myanmar sowie die Junta in Burkina Faso unter der Führung von Kapitän Ibrahim Traoré stehen ihnen in nichts nach, wenn es darum geht, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die unabhängig berichten. In Mexiko etabliert sich das Cartel de Jalisco Nueva Generacion (CJNG) im Jahr 2025 als die gewalttätigste kriminelle Organisation des Landes und als einer der gefürchtetsten Feinde des Journalismus.
Weil sie Redaktionen ersticken oder sie willkürlichem rechtlichem Druck aussetzen, stehen Brendan Carr, Vorsitzender der US-amerikanischen Federal Communications Commission (FCC), der stellvertretende Staatsanwalt Seng Heang in Kambodscha und der Oligarch und ehemalige georgische Premierminister Bidzina Ivanishvili ebenfalls auf der Liste der Feinde der Pressefreiheit 2025.
Im Jahr 2025 zeichnen sich die Feinde der Pressefreiheit auch durch ihren verstärkten Einsatz von Technologien zur Einschränkung der Informationsfreiheit aus. Während Xi Jinping chinesische Chatbots nutzt, um staatliche Propaganda zu verbreiten, bedient sich Elon Musk seines sozialen Netzwerks X, um Journalisten zu schikanieren, und die israelische Armee, die bereits für den Tod Hunderter von ihnen verantwortlich ist, führt im Internet Verleumdungskampagnen durch, um den Berufsstand zu diskreditieren. Was OpIndia betrifft, so verstärkt die hindu-nationalistische Website im Jahr 2025 ihre Desinformations- und Schikanierungskampagnen gegen Medienschaffende, die der Regierung kritisch gegenüberstehen.

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«Wer ist das?» – Die Feinde der Pressefreiheit
Für die Ausgabe 2025 stellt RSF neun symbolträchtige Persönlichkeiten unter den 34 Feinden der Pressefreiheit in einem neuartigen Spiel vor: «Wer ist das? Die Feinde der Pressefreiheit». Jetzt sind Sie dran! Auf jeder Karte finden Sie ein bis vier Hinweise, mit denen Sie erraten können, wer sich hinter diesen Gesichtern der Zensur und Unterdrückung verbirgt. Ein unterhaltsames und zugleich engagiertes Spiel, um auf andere Weise auf die Gefahren aufmerksam zu machen, denen der Journalismus weltweit ausgesetzt ist.
Methodik
Mit ironischem Unterton sind die «Feinde der Pressefreiheit 2025» das Gegenstück zur Rangliste der Pressefreiheit, die RSF jedes Jahr veröffentlicht. Während die Rangliste den Stand der Pressefreiheit in den Ländern bewertet, zeigt diese Liste diejenigen auf, die sie konkret mit Füssen treten. Diese Feinde werden in fünf Kategorien unterteilt, die sich direkt aus den Indikatoren der Rangliste ableiten: Politik, Sicherheit, Wirtschaft, Recht und Soziales.
Jeder findet seinen Platz entsprechend den Angriffen, die im Laufe des Jahres 2025 durchgeführt wurden: diejenigen, die den Staatsapparat nutzen, um die Medien zu knebeln; diejenigen, die physische Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten anwenden oder sie einsperren; diejenigen, die Redaktionen finanziell ausbluten lassen; diejenigen, die das Gesetz instrumentalisieren, um zu inhaftieren oder zu zensieren; und diejenigen, die Hass gegen den Berufsstand schüren.
 
