Anlässlich des 40-jährigen Bestehens eröffnet Reporter ohne Grenzen (RSF) die Welttournee der Ausstellung «Fotografien der Welt von morgen», eine Hommage an die Arbeit von Fotojournalistinnen und -journalisten auf der ganzen Welt. Dieses beachtliche Fotoprojekt vereint die Sichtweisen von 40 internationalen Fotografinnen und Fotografen zu drei übergreifenden Themen: Umwelt, Exil und Krisen. Die Ausstellung wird am 20. Juni 2025 in Bern eröffnet.

«Fotografien der Welt von morgen» ist als visuelles Manifest konzipiert und dokumentiert die Komplexität aktueller Konflikte sowie den Mut der Menschen, die ihnen ausgesetzt sind. Angesichts des Klimawandels, der Vertreibung vieler Menschen sowie der Krisen rund um die Welt erinnern uns diese 40 Werke an die essenzielle Bedeutung eines freien, unabhängigen Journalismus, der im Interesse der Öffentlichkeit steht.

«In einem Umfeld, in dem die Pressefreiheit zunehmend bedroht ist, will RSF all jenen Tribut zollen, die vor Ort Risiken eingehen, um uns unermüdlich zu informieren. Dieses 40-jährige Jubiläum ist eine Gelegenheit, uns daran zu erinnern, dass die Verteidigung von Journalistinnen und Journalisten auch die Verteidigung des Rechts jedes und jeder Einzelnen auf vertrauenswürdige Information ist. Diese Ausstellung ist ein visuelles Plädoyer für freie, mutige und unabhängige Medienschaffende und Informationsvermittlung.»

Thibaut Bruttin
Generaldirektor von RSF

Zu den Fotografen, deren Arbeiten in dieser Ausstellung gezeigt werden, gehören Paula Bronstein, Samar Abu Elouf, Katie Orlinsky, Kiana Hayeri, Steve McCurry und Paolo Pellegrin. Zu sehen ist auch ein Wekt von Sebastião Salgado, dem grossen Fotojournalisten, der am 23. Mai dieses Jahres verstorben ist und weltweit für sein humanistisches Werk und seine Reportagen über den Amazonas und den Völkermord an den Tutsi in Ruanda bekannt war.

Die Ausstellung wird am 20. Juni 2025 in Bern, am Sitz der Stadtregierung im Erlacherhof, anlässlich des True Story Festivals eröffnet. Anschliessend wird sie durch Europa, Lateinamerika, Afrika und die Vereinigten Staaten reisen und an symbolträchtigen Orten wie der Galerie Hangar in Brüssel, den Rencontres d’Arles, dem Festival Gabo in Bogota oder der Columbia University in New York Halt machen.

Die Ausstellung in Bern wurde durch unseren Hauptsponsor, das Museum für Kommunikation in Bern, sowie durch die Unterstützung der Wochenzeitung Wochenzeitung ermöglicht. Im Museum für Kommunikation können Sie in den Tagen vor und während der Ausstellung einige ausgewählte Bilder vorab anschauen. Die Kommunikatorinnen und Kommunikatoren des Museums geben gerne Auskunft.

«Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung von RSF weltweit erstmals in Bern gezeigt wird. Im Herzen der Altstadt, im prestigeträchtigen Erlacherhof, finden die Fotografien einen würdigen und passenden Rahmen. Die Ausstellung würdigt nicht nur die Arbeit der Fotografinnen und Fotografen, sondern auch das weltweite Engagement von RSF. Wir freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen.»

Valentin Rubin
Policy & Advocacy Manager RSF Schweiz

Die 40 Fotos werden von thematischen Tafeln und einer digitalen Broschüre mit Erläuterungen zur Arbeit der jeweiligen Fotografinnen und Fotografen begleitet. In jeder Stadt finden Veranstaltungen wie Vernissagen, Führungen, Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen statt, bei denen das Publikum mehr über die Fotografinnen und Fotografen erfahren sowie die aktuellen Herausforderungen ihres Berufs besser verstehen kann.

Wanderausstellung: 40 Blicke auf die grossen Herausforderungen unserer Zeit

Die Fotoausstellung zum 40-jährigen Jubiläum von RSF ist in drei übergreifende Themenbereiche gegliedert, aus denen hier einige Auszüge vorgestellt werden:

1. Umwelt: Zeugen einer Welt im Wandel

Sebastião Salgado: Der Schamane Angelo Barcelos aus der Gemeinde Maturaca. (Brasilien, 2014)

Sebastião Salgados Reportage aus dem Amazonasgebiet beginnt 1986. Dieser damalige erste Kontakt mit dem Volk der Yanomami, einer der grössten ethnischen Gruppen Brasiliens an der Grenze zu Venezuela, sollte eine entscheidende Rolle in seiner weiteren Arbeit spielen. Über die Grenzen von Sprache und Bräuchen hinweg entwickelte sich in Salgados Werk nach und nach eine gemeinsame Sprache – diejenige der Emotionen.

2. Krisen: Journalismus an vorderster Front

Ksenia Ivanova: Demonstranten wehren Tränengasgranaten ab, die von der Bereitschaftspolizei bei Massenprotesten gegen die Aussetzung der europäischen Integration Georgiens abgefeuert wurden. (Tbilisi, Georgien, 2024)

Die neue Protestwelle im Land im Kaukasus begann am 28. November 2024, nachdem der georgische Premierminister Irakli Kobakhidze über die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum eine vorübergehende Aussetzung der europäischen Integration Georgiens angekündigt hatte.

3. Exil: Ein Gefühl der Entwurzelung

Fred Ramos: Die Familie Garcia, die aufgrund von Drohungen aus Honduras geflohen ist, blickt von Mexiko aus auf die amerikanische Seite des Grenzzauns. (Mexiko, 2018).

Nicole Cruz und David Garcia blicken mit ihrem zweijährigen Sohn Mateo auf die amerikanische Seite der Grenze in Tijuana, Mexiko. Wie viele andere sind sie vor der Bandenkriminalität in Zentralamerika, insbesondere in El Salvador, Guatemala und Honduras, aus ihrer Heimat geflohen.

Praktische Informationen

Ort: Erlacherhof, Junkerngasse 47, 3011 Bern
Ausstellung: täglich vom 20. bis 30. Juni von 8:00 bis 17:00 Uhr (geänderte Öffnungszeiten am Wochenende)
Führungen: Samstag, 21. Juni, und Sonntag, 22. Juni, um 12:30 und 15:00 Uhr. (Hier reservieren.)

Da die Anzahl der Plätze im Erlacherhof begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung beim True Story Festival erforderlich. Sie können sich für die Führungen über diesen Link anmelden. Die erste Führung am Samstag ist bereits ausgebucht, für die anderen Führungen sind aber noch Plätze frei. Es wird auch möglich sein, vor Ort eine Handvoll Plätze für eine der Führungen an beiden Festivaltagen zu reservieren. Wir empfehlen Ihnen jedoch, Ihren Platz im Voraus zu reservieren.

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