Reporter ohne Grenzen (RSF) startet eine Petition für die Freilassung des französischen Journalisten Christophe Gleizes, der unter anderem für So Foot und Society tätig ist. Er wurde am Sonntag, 29. Juni, in Algerien zu sieben Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt – und das nur, weil er seine Arbeit als Journalist getan hat.

Sieben Jahre Haft: Das ist die härteste Strafe, die gemäss Informationen von RSF in den letzten zehn Jahren gegen einen französischen Journalisten wegen der Ausübung seines Berufs verhängt wurde. Am Sonntag, dem 29. Juni, wurde der Fussballjournalist Christophe Gleizes wegen völlig unbegründeter Vorwürfe der «Verherrlichung des Terrorismus» und des «Besitzes von Publikationen zu Propagandazwecken, die dem nationalen Interesse schaden» zu sieben Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Gleizes war bereits zuvor seit mehr als einem Jahr in Algerien festgehalten worden und durfte das Land nicht verlassen.

Diese ungerechte Verurteilung ist ein Affront gegen den Journalismus und eine in keiner Weise zu rechtfertigende Entscheidung. RSF startet darum eine internationale Petition, um Christophe Gleizes’ sofortige Freilassung zu fordern.

«Die Verurteilung von Christophe Gleizes ist sinnlos und zeigt nur eines: Der Politik entkommt heute niemand mehr. Die algerische Justiz hätte mit Würde aus dieser Affäre treten können. Diese Gelegenheit hat sie aber verpasst. Wir fordern die algerischen Behörden zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung von Christophe Gleizes auf und appellieren an die französischen Behörden, so schnell wie möglich eine diplomatische und konsularische Lösung zu finden. Wir rufen ausserdem alle dazu auf, die Petition für seine Freilassung zu unterzeichnen. Wir müssen uns für Christophe einsetzen, der heute hinter Gittern sitzt – nur weil er seine Arbeit gemacht hat.»
Thibaut Bruttin
Generaldirektor von RSF

Der unabhängige französische Journalist Christophe Gleizes, der unter anderem für die Zeitschriften So Foot und Society arbeitet, reiste im Mai 2024 nach Algerien, um über die glorreichen Zeiten des lokalen Vereins Jeunesse sportive de Kabylie (JSK) in den 1980er Jahren zu berichten. In diesem Zusammenhang wollte er über die Gedenkfeiern zum Tod des kamerunischen Fussballers Albert Ebossé berichten, der zehn Jahre zuvor verstorben war. Ausserdem war er von So Foot beauftragt worden, den Trainer des Mouloudia Club d’Alger, Patrice Beaumelle, zu interviewen und ein Porträt des Fussballers Salah Djebaïli zu erstellen.

Die gegen Christophe Gleizes verhängte Freiheitsstrafe von sieben Jahren ist nach Angaben von RSF die härteste Strafe, die in den letzten 15 Jahren gegen einen französischen Journalisten verhängt wurde. Im Jahr 2010 war der Journalist Daniel Lainé nach einer Reportage über Sextourismus in Kambodscha für den französischen Fernsehsender TF1 ebenfalls zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. 2014 wurde er aber glücklicherweise freigesprochen.

Nach Angaben von RSF werden weltweit rund einhundert Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über Sportthemen verfolgt – zwei von ihnen befinden sich in Haft.

Unterzeichnen Sie die Petition für die Freilassung von Christophe Gleizes

Nichts rechtfertigt es, dass ein Journalist, der seinen Beruf ehrlich ausübt, verurteilt und inhaftiert wird. Um Christophe Gleizes zu unterstützen und diese ungerechte Entscheidung anzuprangern, können Sie die Petition unterzeichnen und die sofortige Freilassung des Journalisten fordern. #FreeGleizes

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