Der unabhängige Reporter Yahya Sobeih wurde am 7. Mai bei einem israelischen Luftangriff auf das Stadtzentrum von Gaza getötet. In einem Jahr und sieben Monaten Krieg im Gazastreifen hat die israelische Armee damit fast 200 Journalistinnen und Journalisten getötet – darunter mindestens 44 während der Ausübung ihres Berufs. Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt diesen erneuten Mord scharf und ruft zu einer internationalen Mobilisierung auf, um das anhaltende Massaker an Medienschaffenden in Gaza zu beenden.

Am 7. Mai gegen 13:30 Uhr begab sich Yahya Sobeih in das Viertel Rimal im Zentrum von Gaza-Stadt, wo die israelische Armee kurz zuvor ein beliebtes Restaurant bombardiert hatte. Der unabhängige Reporter, dem auf Instagram über 170’000 Menschen folgen, wollte über das Massaker an Dutzenden Zivilpersonen berichten. Doch kaum war er am Ort des Geschehens eingetroffen, wurde er selbst Opfer eines zweiten israelischen Luftangriffs. Yahya Sobeih kam sofort ums Leben, wie Bilder seines leblosen, blutüberströmten Körpers zeigen, die später in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden.

«Es reicht! Uns fehlen die Worte, um das endlose Martyrium der Journalistinnen und Journalisten in Gaza zu beschreiben. Yahya Sobeih wurde durch einen Bombenangriff der israelischen Streitkräfte aus seinem Beruf und aus dem Leben gerissen. Sein Name reiht sich ein in die Liste von fast 200 getöteten Medienschaffenden innerhalb von 19 Monaten. Die Straflosigkeit der Verbrechen gegen Medienschaffende in Gaza ist unerträglich – und doch versäumt es die internationale Gemeinschaft Tag für Tag, Israel zum Schutz palästinensischer Journalistinnen und Journalisten zu verpflichten. RSF wird seine Kampagne so lange fortsetzen, bis Gerechtigkeit geschieht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.»
Thibaut Bruttin
Generaldirektor von RSF

Laut RSF ist Yahya Sobeih der 44. Journalist, der während der Berichterstattung oder in direktem Zusammenhang mit seiner Arbeit als Journalist durch die israelische Armee getötet wurde. Insgesamt haben die israelischen Streitkräfte damit mittlerweile fast 200 Medienschaffende getötet – und damit wichtige Zeuginnen und Zeugen des Krieges zum Schweigen gebracht, welcher für den Tod von Zehntausenden Zivilpersonen, darunter überwiegend Frauen und Kinder, verantwortlich ist.

Gleichzeitig verweigern die israelischen Behörden weiterhin sowohl internationalen als auch israelischen Kriegsberichterstattenden den unabhängigen Zugang zum Gazastreifen. RSF hat eine Petition gestartet, um die sofortige Öffnung der Grenzen für Medienschaffende zu fordern.

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