Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt die Ermordung des Lokaljournalisten Miguel Angel Beltran Martinez, die sich am Samstag, dem 25. Oktober, im Bundesstaat Durango im Norden des Landes ereignet hat, aufs Schärfste. Martínez reiht sich in die Liste der mittlerweile neun Reporter ein, die bereits im laufenden Jahr getötet wurden. 2025 ist damit bereits jetzt das tödlichste Jahr für die mexikanische Presse seit 2022. Wir fordern die mexikanischen Behörden nun auf, eine gründliche und unabhängige Untersuchung durchzuführen, um die Spur eines Verbrechens im Zusammenhang mit seiner journalistischen Arbeit zu verfolgen. Gleichzeitig fordern wir, dringend Schutzmassnahmen für die Familie des Journalisten sowie für andere lokale Medienvertreter zu ergreifen.

Die Leiche von Miguel Angel Beltran Martinez wurde in einer Decke gewickelt in einer ländlichen Gegend in der Nähe der Stadt Rio Chico im mexikanischen Bundesstaat Durango gefunden, zusammen mit einer erschreckenden Nachricht: «Weil du Lügen über die Einwohner von Durango verbreitet hast.» Der 60-jährige Journalist, der auf eine lange Karriere bei lokalen Medien wie La Voz de Durango und Contexto zurückblicken konnte, war in den letzten Jahren sehr aktiv in den sozialen Netzwerken, wo er Berichte und Inhalte zu sozialen und lokalen Themen teilte. In seinem letzten Video, das wenige Tage vor seiner Ermordung veröffentlicht wurde, bezog er sich auf kriminelle Gruppen, die in der Region operieren.

Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Martinez Drohungen gemeldet hat. Und nach Informationen von RSF war er nicht beim staatlichen Schutzprogramm für Medienschaffende registriert. Miguel Angel Beltran Martinez ist der neunte Journalist, der 2025 in Mexiko getötet wurde, und der vierte in Durango in mehr als zehn Jahren.

«Die Ermordung von Miguel Angel Beltran Martinez ist ein weiterer schwerer Schlag für die Presse in Durango und für das Recht auf Informationsfreiheit in Mexiko. Wir fordern die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Durango sowie die Sonderstaatsanwaltschaft für Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit (FEADLE) auf, den Ermittlungen im Zusammenhang mit seiner journalistischen Arbeit Vorrang einzuräumen und die Täter und Auftraggeber des Verbrechens zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen. RSF wiederholt seinen Appell an den mexikanischen Staat, den Kreislauf der Gewalt und Straflosigkeit zu beenden, der den lokalen Journalismus erstickt, und Gerechtigkeit und Schutz zu gewährleisten, insbesondere in diesem für die Presse so tödlichen Jahr.»
Artur Romeu
Direktor des Lateinamerika-Büros von RSF

Der Mord an Miguel Angel Beltran Martinez reiht sich ein in eine lange Serie von Angriffen auf Medienschaffende in Durango. Seit 2009 wurden mindestens drei Reporter aufgrund ihrer Arbeit getötet: Eliseo Barron Hernandez, Carlos Ortega Melo Samper und Vladimir Antuna Garcia. Mexiko ist nach wie vor das gefährlichste Land für Journalistinnen und Journalisten in Nord- und Südamerika. Neun Medienschaffende wurden 2025 getötet, was dieses Jahr zum tödlichsten für die mexikanische Presse seit 2022 macht. Mexiko belegt 2025 Platz 121 von 180 Ländern in der Rangliste der Pressefreiheit von RSF. Das widerspiegelt die anhaltende Gewalt, den Mangel an politischem Willen und das Versagen der Institutionen, die für den Schutz von Medienschaffenden zuständig wären.

Partagez cet article !