Heute wäre Alexej Nawalny 49 Jahre alt geworden. Doch der russische Regimekritiker und Gegner von Wladimir Putin wurde im Februar 2024 in einem russischen Gefängnis ermordet. Um sein Werk fortzuführen, startet seine Frau Julija Nawalnaja heute in Zusammenarbeit mit RSF einen neuen Fernsehsender namens «Zukunft Russlands» (Россия Будущего). Dieser Sender, der dem Andenken an Alexej Nawalny und der Förderung der Meinungsfreiheit in Russland gewidmet ist, wird über das Satellitenpaket Svoboda ausgestrahlt – ein Projekt von RSF, das allen russischsprachigen Menschen, unabhängig von ihrem Wohnort, den Zugang zu unabhängige russischsprachige Medien ermöglichen soll.

Die offizielle Ankündigung des Projekts erfolgte am Dienstag, 3. Juni, am internationalen Hauptsitz von RSF in Paris. Die Ausstrahlung von «Zukunft Russlands» beginnt heute, am 4. Juni, über das Programm Svoboda. Es wäre der 49. Geburtstag von Julija Nawalnajas im Februar 2024 verstorbenem Mann Alexej Nawalny.

«Ich bin RSF dankbar, dass sie uns diese Zusammenarbeit angeboten haben, die ich für sehr wichtig halte. In Russland herrscht totale Zensur, und unter einer Diktatur ist es sehr schwierig, Informationen zu verbreiten. Wir versuchen, auf YouTube unser Bestes zu geben, aber der Kreml versucht oft, unsere Videos zu blockieren. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, unsere Sichtbarkeit zu erhöhen. […] Ich bin besonders dankbar, weil dies am Geburtstag meines Mannes geschieht. Er war ein grossartiger Mensch. Es ist wichtig, sein Vermächtnis zu bewahren, und ich bin sicher, dass er sich sehr freuen würde, wenn neue Menschen über das Kreml-Regime, über die Korruption, über den Krieg und über alles, was derzeit in Russland geschieht, informiert würden. […] Ich denke, dass diese Zusammenarbeit lange dauern wird.»

Julija Nawalnaja

«Zukunft Russlands», dessen Schwerpunkt auf der Aufdeckung von Korruption liegt, wird über den Satelliten Hotbird 13G von Eutelsat (13° Ost) für mehr als 61 Millionen Haushalte mit Satellitenempfang in Europa, dem Nahen Osten und Afrika empfangbar sein. Dadurch können Informationen, Analysen und unabhängige Programme, die demokratische Werte und journalistische Integrität fördern, bis ins Herz Russlands ausgestrahlt werden. Der Sender wird zudem über Fernsehbetreiber weltweit angeboten, um einem breiten russischsprachigen Publikum den Zugang zu ermöglichen.

«Wir freuen uns sehr, zur Einführung eines neuen Senders der Nawalny-Gruppe beitragen zu können. Dies ist eine wichtige Ergänzung des Svoboda-Pakets, das ohne jegliche Zensur für russischsprachige Menschen weltweit, einschliesslich in Russland, ausgestrahlt wird.»

Thibaut Bruttin
Generaldirektor von RSF

Alexej Nawalny wurde am 16. Februar 2024 in einem russischen Gefängnis von den staatlichen Behörden ermordet. Seit seinem Tod führen seine Witwe Julija Nawalnaja sowie die von ihm gegründete Anti-Korruptions-Stiftung (FBK) seinen Kampf gegen Korruption und für demokratische Reformen in Russland über beliebte digitale Plattformen wie Politique Populaire und Navalny Live fort. Diese verzeichnen jeden Monat mehr als 20 Millionen Besucher.

Bei der Bekanntgabe standen Julija Nawalnaja der Generaldirektor von RSF, Thibaut Bruttin, der Chefredaktor der YouTube-Kanäle der FBK, Ruslan Chaveddinov, sowie der Projektleiter von Svoboda Satellite, Jim Phillipoff, zur Seite.

Das Satellitenpaket Svoboda ist eine Lösung für die unverschlüsselte Ausstrahlung unabhängiger russischsprachiger Fernsehsender für Zuschauer in Russland und darüber hinaus. Die Ausstrahlung erfolgt über den Satelliten Hotbird 13°E von Eutelsat. RSF hat dieses Projekt ins Leben gerufen, als Russland in den vergangenen Jahren seinen Kampf gegen die Pressefreiheit verschärfte und mit technologischen und rechtlichen Mitteln den Zugang zu verlässlichen Informationen im Land weiter einschränkte.

Technische Parameter für den Empfang:

  • Satellit: Hotbird 13G bei 13,0E
  • Transponder: tp 122
  • Frequenz: 10949 MHz
  • Polarisation: vertikal
  • Symbolrate: 27 500 Ksym/s
  • FEC: 2/3
  • Modulation: DVB-S2/8PSK

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: presse@rsf.org | +33 (0)1 44 83 84 84

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