Im Anschluss an die Sitzung des Verwaltungsrats von Reporter ohne Grenzen (RSF) am 9. Juli wurde Thibaut Bruttin zum neuen Generaldirektor der Organisation ernannt. Er tritt die Nachfolge von Christophe Deloire an, der am 8. Juni 2024 verstarb und zwölf Jahre lang an der Spitze von RSF stand. Bruttin will die Entwicklung der internationalen Organisation für Pressefreiheit und das für Recht auf Information weiter vorantreiben.

Wir sind überzeugt, dass Thibaut Bruttin die ideale Person ist, um RSF in dieser neuen Phase ihrer Entwicklung in einem schwierigen internationalen Umfeld für das Recht auf Information zu leiten. Thibauts Erfahrung und sein langjähriges Engagement für die Organisation werden dafür ein wertvoller Vorteil sein. Wir wissen, dass es ihm am Herzen liegen wird, den von Christophe Deloire eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Dieser hat stets die Haltung vertreten, dass die Verteidigung des Rechts auf Information nicht nur eine Angelegenheit der Journalisten, sondern aller Bürger ist. Wir sind davon überzeugt, dass RSF auch als Brücke zu den Bürgern fungieren muss. Dies ist eine grundlegende demokratische Herausforderung. Wir wünschen Thibaut Bruttin viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben.

 

Pierre Haski, Präsident von RSF

Die Schweizer Sektion von RSF begrüsst Bruttins Ernennung. «Wir sind sehr glücklich über diese Wahl», sagt der Generalsekretär von RSF Schweiz, Denis Masmejan. In ihrem Aktionsradius wird die Schweizer Sektion mit grösstem Vergnügen mit dem neuen Generaldirektor zusammenarbeiten. Es wird uns ein Anliegen sein, ihn mit Enthusiasmus und Entschlossenheit zu unterstützen.»

Thibaut Bruttin, 37, kam 2014 zu RSF und hatte verschiedene Funktionen innerhalb der Organisation inne. Unter anderem war er seit 2021 stellvertretender Generaldirektor. Seit März übernahm er zudem zusammen mit Elodie Truchon, Direktorin für Ressourcen und Entwicklung, die interimistische Generaldirektion.

Während seiner Zeit bei RSF trug Bruttin zur Entwicklung von Schlüsselinitiativen wie der Journalism Trust Initiative (JTI), den Evakuierungen afghanischer Journalisten, den Zentren für Pressefreiheit in der Ukraine, der Flucht von Marina Ovsyannikova aus Russland oder dem Svoboda-Satellitenpaket nach Russland bei. Seit 2016 hat er sich auch an der Mobilisierung in Frankreich gegen die zunehmende Einflussnahme des Geschäftsmanns Vincent Bolloré auf die Redaktionen beteiligt.

Das Vertrauen des RSF-Vorstands ehrt mich. Gemeinsam mit dem gesamten Team bin ich entschlossen, die von Christophe Deloire entworfene Strategie für einen freien, unabhängigen und pluralistischen Journalismus überall auf der Welt fortzusetzen. Seine Kämpfe sind auch unsere Kämpfe. Es liegt an uns, neue Formen der Mobilisierung zu erfinden, um das Recht auf zuverlässige Informationen zu verwirklichen, das für die Bürger die Umsetzung dessen ist, was die Pressefreiheit für die Journalisten bedeutet. Dies wird mein tägliches Engagement zusammen mit dem gesamten Team von Reporter ohne Grenzen sein – sowohl aktivistisch wie auch professionell.

 

Thibaut Bruttin, Generaldirektor von RSF

Thibaut Bruttin ist Absolvent des Institut d’études politiques de Paris im Bereich Public Affairs. Er begann seine Karriere im internationalen Entwicklungsteam des Louvre-Museums und arbeitete für Echo Studio, eine Produktions- und Vertriebsfirma, die sich auf aktivistische Filme spezialisiert hat.

Bruttin ist zudem Filmhistoriker und hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter Louis de Funès, à la Folie (éditions de la Martinière, mit Alain Kruger, 2020), Michel Audiard réalisateur (Actes Sud-Institut Lumière, 2022), La Soupe aux choux (Yellow Now, 2023) und Michel Audiard-Jean Herman/Vautrin (Actes Sud-Institut Lumière, 2023).

Der Verwaltungsrat ernannte neben Thibaut Bruttin Elodie Truchon zur stellvertretenden Generaldirektorin, die für Ressourcen und Entwicklung zuständig ist. Sie trat 2008 in die Organisation ein und war seit 2019 als Direktorin für Ressourcen und Entwicklung bei RSF tätig.

Das gesamte RSF-Team gedenkt Christophe Deloire, der am 8. Juni 2024 im Alter von 53 Jahren verstorben ist und RSF zwölf Jahre lang mit Energie und Leidenschaft geleitet hat. Sein Engagement für den Journalismus bleibt unvergessen.

RSF wurde 1985 gegründet und ist heute eine NGO mit Hauptsitz in Paris, mit sieben Büros und sechs Sektionen auf internationaler Ebene und mit einem Netzwerk von mehr als 160 Korrespondenten weltweit.

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