Bild: Luzia Tschirky, SRF-Auslandkorrespondentin in Moskau
Copyright: SRF/Oscar Alessio.

Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz ist erleichtert, dass die SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky in Belarus wieder freigelassen wurde, und verurteilt ihre Festnahme ebenso wie die Repression gegen Medienschaffende in Belarus.

Tschirky, die für Schweizer Radio und Fernsehen SRF vorwiegend aus Russland berichtet, war am 29. Januar mit gültiger Akkreditierung in Belarus eingereist. Am 31. Januar wurde sie, zusammen mit einem belarussischen Paar, mit dem sie unterwegs war, in Minsk an einer Fussgängerampel von Männern in Zivilkleidung und mit schwarzen Masken in einen Minibus gezerrt. Später wurden die drei in eine Polizeistation gebracht. Tschirky wurde danach freigelassen, die beiden Begleitpersonen sind nach wie vor inhaftiert.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hatte nach der Festnahme Tschirkys reagiert und interveniert. Es verurteilte die Festnahme und forderte die Freilassung aller mit Tschirky willkürlich inhaftierten Personen. Als Reaktion auf die Geschehnisse wurde ausserdem am 1. Februar Alexander Ganevich, der Botschafter Weissrussland in Bern, vom EDA einbestellt.

Seit August 2020, seit der Präsidentschaftswahl, protestiert die Bevölkerung in Belarus gegen die Politik und die Präsidentschaft von Alexander Lukaschenko. Das Regime geht hart dagegen vor – insbesondere auch gegen Journalistinnen und Journalisten, die über die Proteste berichten. Laut der Belarusian Association of Journalists (BAJ), die die Repressionen gegen Medienschaffende dokumentiert, wurden 2020 ab August insgesamt 480 Journalistinnen und Journalisten verhaftet, 97 zu Gefängnisstrafen verurteilt, und es wurden mindestens 62 Fälle von physischer Gewalt gegen Medienschaffende registriert. Ausserdem mussten vier Zeitungen ihr Erscheinen unter Zwang einstellen und der Zugang zu 50 News-Webseiten wurde eingeschränkt. Aktuell sind in Belarus laut BAJ zehn Journalistinnen und Journalisten inhaftiert. RSF International hat das belarussische Regine dazu aufgerufen, die inhaftierten Journalistinnen und Journalisten freizulassen und Medienschaffende nicht durch Strafverfahren an der Ausübung ihrer Arbeit zu hindern.

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