Ein Film, der ab dem 27. Februar in Deutschschweizer Kinos läuft, erzählt die Geschichte der jungen französischen Fotojournalistin Camille Lepage, die getötet wurde, als sie den Bürgerkrieg in der zentralafrikanischen Republik dokumentierte. Ein anderer Film, der im SRF-Archiv zu finden ist, zeigt ein Interview mit der mexikanischen Journalistin Lydia Cacho, die nicht mehr in ihrer Heimat leben kann, weil sie seit Jahren über Menschenhandel, Prostitution und Missbrauch von Kindern, Korruption und Drogenmafia recherchiert.

Sie starb mit 26 Jahren im Mai 2014. Camille Lepage, französische Fotojournalistin, berichtete aus dem Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik. Sie dokumentierte den Alltag der christlichen Anti-Balaka-Miliz, als sie mit Kämpfern dieser Miliz in einen Hinterhalt der muslimischen Séléka-Miliz geriet und getötet wurde.

Lepage reiste nach Abschluss ihres Journalismusstudiums in den Südsudan, um dort über die Situation der Menschen in der umstrittenen Grenzregion der Nuba-Berge zu berichten. Später arbeitete sie in der Zentralafrikanischen Republik, wo sich christliche und muslimische Milizen bekämpften und die Zivilbevölkerung furchtbar darunter litt. Ihre Bilder haben dazu beigetragen, dass die Weltöffentlichkeit diesen Konflikt und dieses Leid überhaupt wahrnahm. Und gleichzeitig hat Lepage Menschen aus der zentralafrikanischen Republik aufgenommen – mit allen Facetten ihres Lebens. Sie dokumentierte einen Bürgerkrieg, aber nicht als Kriegsreporterin.

Der Film «Camille» des Regisseurs Boris Lojkine erzählt die Geschichte der letzten Monate von Camille Lepage und integriert dabei Fotos, die Lepage aufgenommen hat. Er wurde letztes Jahr am Filmfestival Locarno mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und läuft ab dem 27. Februar in den Deutschschweizer Kinos.

Lydia Cacho im Interview

Die mexikanische Journalistin Lydia Cacho Ribeiro hat Mexiko verlassen müssen, da ihr Leben in höchster Gefahr war, und ist seither quasi auf der Flucht. Sie hat viele Jahre lang immer wieder zu den Themen Menschenhandel, Prostitution und Missbrauch von Kindern, Korruption und Drogenmafia recherchiert, oft in Mexiko, aber auch in verschiedenen anderen Ländern, in die sie die Spuren des Menschenhandels führten.

Cacho hat häufig undercover gearbeitet. Weil sie in ihren Artikeln und Büchern auch Namen von Beteiligten und Profiteuren nannte – manche davon wurden aufgrund ihrer Recherchen verhaftet und verurteilt – wurde sie in Mexiko entführt und gefoltert. Im Februar erzählte sie in einem Interview in der SRF-Sendung «Sternstunde Philosophie» im Februar über ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Motivation. «Für mich ist klar», sagte Cacho dabei: «Ich bin Journalistin, weil für mich der Journalismus wie ein Leuchtturm ist, der Licht ins Dunkle bringt.»

 

Film «Camille»

«Sternstunde Philosophie»-Interview mit Lydia Cacho

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