Die Schweizer Sektion von Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt den Angriff auf eine Gruppe von Journalisten, darunter der in Genf lebende brasilianische Journalist Jamil Chade. Sie hatten die den brasilianischen Präsidenten am 31. Oktober am Rande des G-20-Gipfels in Rom begleiteten.

Während der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro in Begleitung seiner Leibwächter und etwa 50 Anhängern durch die Strassen im Zentrum Roms ging, wurden mehrere der ihn begleitenden Journalisten verbal und körperlich angegriffen.

Der in Genf lebende brasilianische Journalist Jamil Chade, Europakorrespondent von Universo Online und Mitarbeiter des Online-Magazins The Geneva Observer, wurde von einem der Leibwächter des Präsidenten gewaltsam weggestossen, der zuvor einen anderen Journalisten, den TV Globo-Korrespondenten Leonardo Monteiro, angegriffen hatte, indem er ihn gegen ein Auto stiess. Als der Mann sah, dass er gefilmt wurde, griff er Jamil Chade an und warf dessen Mobiltelefon zu Boden, nachdem er es an sich gerissen hatte.

Bevor es zu der Auseinandersetzung kam, hatten mehrere der anwesenden Journalisten, darunter Jamil Chade, versucht, den Präsidenten zu befragen, warum er an diesem Morgen nicht an den G-20-Treffen teilgenommen habe oder weshalb er nicht an der COP 26 teilnehmen wolle. Jedes Mal verweigerte der Präsident die Antwort und äusserte sich gegenüber den Journalisten aggressiv und herablassend.

« Les incidents survenus à Rome constituent une manifestation de plus de la haine et de la détestation des journalistes entretenues et avivées par le président brésilien. Cette haine et cette détestation doivent être dénoncées et condamnées sans relâche. », déclare Denis Masmejan, secrétaire général de la section suisse de Reporters sans frontières.

Auch andere Journalisten wurden heftig zurückgestossen. Die Ereignisse wurden der UNO-Sonderberichterstatterin für die Förderung und den Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung gemeldet. «Die Vorfälle in Rom sind ein weiterer Beweis für den Hass und die Verachtung, die der brasilianische Präsident gegenüber Medienschaffenden hegt und pflegt. Dieser Hass und diese Abscheu müssen angeprangert und verurteilt werden», sagte Denis Masmejan, Generalsekretär der Schweizer Sektion von Reporter ohne Grenzen.

In der Rangliste der Pressefreiheit von RSF liegt Brasilien auf Platz 111 von 180 Ländern. Seit Jair Bolsonaro 2018 an die Macht kam, sind Beleidigungen, Verunglimpfungen, Stigmatisierungen und Demütigungen von Medienschaffenden zum Markenzeichen des brasilianischen Staatschefs geworden.

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