Am siebten Jahrestag der Ermordung der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia versammelten sich Vertreter von Reporter ohne Grenzen (RSF) in neun Städten auf der ganzen Welt, um der Journalistin zu gedenken und ihre Solidarität zu bekunden. RSF Schweiz gedachte der Investigativjournalistin in der Innenstadt von Zürich. Das Strafverfahren gegen drei Verdächtige dauert derweil noch immer an, und die Empfehlungen der wegweisenden öffentlichen Untersuchung wurden noch nicht umgesetzt. Deshalb ist eine globale Aufmerksamkeit auf den Fall noch immer unerlässlich.

In neun grossen Städten weltweit – Berlin, Brasilia, Brüssel, London, Paris, Stockholm, Taipeh, Washington DC und Zürich – versammelten sich am 16. Oktober Vertreter von RSF, um Daphne Caruana Galizia zu gedenken und ihre Solidarität mit ihrer Familie, mit den maltesischen Journalisten und der Zivilgesellschaft zum Ausdruck zu bringen. In London schlossen sich RSF unter anderem Vertreter von Article 19, English PEN, Index on Censorship und der maltesischen Gemeinschaft an. In Brüssel traf sich die RSF-Vertreterin mit Mitgliedern des Media Freedom Rapid Response Network.

«Sieben Jahre sind seit ihrer Ermordung vergangen, aber Daphne Caruana Galizia bleibt eine höchst symbolträchtige Figur, die für den Mut von investigativen Journalisten und die Risiken steht, die sie bei ihrer Arbeit im öffentlichen Interesse eingehen. Ihre Ermordung war ein düsterer Moment für die Pressefreiheit und die Sicherheit von Journalisten und warf einen Schatten auf ganz Europa und darüber hinaus. Wie schon seit den Anfängen sind wir immer noch hier, verfolgen die Strafverfahren weiterhin genau und setzen uns nach wie vor für die dringend benötigten Reformen in Malta ein.»

Rebecca Vincent
Direktorin für Kampagnen bei RSF

Darüber hinaus schloss sich RSF 10 internationalen NGOs in einem gemeinsamen Brief an den maltesischen Premierminister Robert Abela an, in dem sie diesen aufforderten, sich erneut für ein förderliches Umfeld für maltesische Journalisten einzusetzen. Der Premierminister wird im Brief des Weiteren aufgefordert, die Empfehlungen der öffentlichen Untersuchung zum Mord an Caruana Galizia vollständig umzusetzen. Die besagte Untersuchung wurde bereits im Juli 2021 abgeschlossen.

Caruana Galizia, eine investigative Journalistin, die über Korruption und organisiertes Verbrechen berichtete, wurde am 16. Oktober 2017 ermordet. Bisher haben sieben Personen ihre Beteiligung an dem Mord zugegeben oder wurden dafür verurteilt. Gegen drei Verdächtige, darunter der mutmassliche Drahtzieher und die mutmasslichen Bombenlieferanten, laufen noch immer Strafverfahren. Am 30. September 2024 verhängte ein maltesisches Gericht ein Verbot für alle Kommentare und Veröffentlichungen ausserhalb von Gerichtsverhandlungen im Zusammenhang mit dem laufenden Verfahren.

Malta belegt in der Rangliste der Pressefreiheit 2024, die von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, aktuell Platz 73 von 180 Ländern.

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