«Fixer» oder «Stringer» werden sie genannt – und manche Reportage aus dem Ausland, gerade aus heiklen Gebieten, käme ohne sie nicht zu Stande. Sie dolmetschen, fahren, geben Tipps für Gesprächspartner, stellen ihr Netzwerk zur Verfügung und beraten die ausländischen Journalistinnen und Journalisten in Sachen Sicherheit. Dennoch sind sie quasi unsichtbar. Was nicht bedeutet, dass sie nicht in Gefahr sind.

Der freie Journalist Christian Zeier hat ihnen nun einen sehr lesenswerten Beitrag im Blog der Jungen Journalistinnen und Journalisten Schweiz gewidmet. Zeier, der unter anderem aus Somalia, Nigeria. Sierra Leone, Eritrea, Moçambique und dem Irak berichtet hat, ruft in seinem Text dazu auf, die Fixerinnen und Fixer sichtbar zu machen: «Wir Auslandsjournalisten sollten aufhören, so zu tun, als ob es die Helfer im Hintergrund nicht gäbe.» Denn diese lokalen Helferinnen und Helfer trügen «massgebend» zum Gelingen der Recherche bei, würden die Lage vor Ort besser kennen, bessere Kontakte haben und einen besseren Zugang herstellen können als die ausländischen Journalistinnen und Journalisten: «Kurz: Sie sind der Schlüssel für eine gelungene Auslandsreportage.»

Deshalb, so Zeier, sollten die ausländischen Journalistinnen und Journalisten die Namen derer nennen, die ihre Arbeit ermöglichten, «vorausgesetzt natürlich, sie möchten das». Denn es kann sein, dass eine Namensnennung für sie gefährlich wird. Während die ausländischen Medienschaffenden das Land wieder verlassen, wenn sie ihr Material recherchiert haben, leben die Fixerinnen und Fixer weiterhin dort. Gibt es Probleme wegen einer Geschichte, sind sie es, derer zum Beispiel eine Gruppe, ein Regime habhaft werden kann oder die etwa der Spionage bezichtigt werden. Darauf weist Reporter ohne Grenzen regelmässig hin und dokumentiert solche Fälle wie etwa denjenigen des algerischen Journalisten Saïd Chitour, der für BBC und Washington Post tätig war und 16 Monate lang inhaftiert war. «Ohne Fixer gäbe es einen Grossteil der Berichterstattung nicht. Sie arbeiten hinter den Kulissen und riskieren dabei oft ihr Leben. Sie arbeiten für das gleiche Ziel wie Reporter, nämlich Information», kommentierte Christophe Deloire, Generalsekretär von RSF International, 2017 einen Bericht über die Gefahren, die ihnen drohen.

Der letzte Tipp in Zeiers Liste «Tipps zur Zusammenarbeit mit Fixern» lautet denn auch folgendermassen: «Nie vergessen: Fixer bleiben im Land, über das du berichtest. Sie tragen allfällige Konsequenzen deiner Arbeit.»

Der Artikel von Christian Zeier findet sich hier

Das Bild zeigt Christian Zeier bei einem anonymen Interview in Addis Abeba (Äthiopien). Foto: Florian Spring

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