Dieser neue Newsletter von Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz erscheint unter besonderen Umständen. Wir konnten nicht voraussehen, dass wir Ihnen die erste Ausgabe ausgerechnet mitten in einer Pandemie schicken würden. Wir hoffen zuallererst, dass Sie und Ihre Angehörigen verschont bleiben. Und falls einige von Ihnen leider in irgendeiner Art betroffen sind, sind wir in Gedanken bei Ihnen und wünschen Ihnen alles, alles Gute.

Für alle, denen Informationsfreiheit wichtig ist, waren die letzten Wochen sehr speziell. Denn die Ausbreitung der Krankheit wurde von Gerüchten und Fehlinformationen begleitet. In diesen turbulenten Zeiten sind unabhängige, freie und zuverlässige Medien notwendiger denn je. Der Beruf des Informierens bekommt plötzlich eine tiefere Bedeutung in Gesellschaften, die nach und nach gezwungen sind, menschliche Kontakte und damit Gelegenheiten für Treffen, Debatten und Diskussionen zu reduzieren.

Journalistinnen, Fotografen, Kameraleute, Redaktoren, Technikerinnen und so weiter: Sie alle arbeiten derzeit unermüdlich daran, Ihnen zuverlässige Informationen zu liefern. Sie geben ihr Bestes, in der Schweiz und in der ganzen Welt.

Viele Regierungen haben die Krise genutzt, um die Informationsfreiheit schwer zu verletzen. In der Schweiz ist der Feind nicht so sehr die Regierung als vielmehr der Einbruch der Werbeeinnahmen. Die Medienschaffenden arbeiten unter wirtschaftlichen Bedingungen, die plötzlich katastrophal wurden. Die Medien funktionieren seit vielen Jahren in einem äusserst schwierigen Umfeld, doch die Corona-Virus-Krise hat in den letzten Wochen zu einem Einbruch der Werbeeinnahmen geführt, die für die meisten von ihnen eine lebenswichtige Einnahmequelle darstellen.

Dieser Newsletter, der künftig regelmässig in Französisch und in Deutsch erscheint, hält Sie auf dem Laufenden über die Informationsfreiheit – den Daseinszweck von Reporter ohne Grenzen. Wir beide sind professionelle Journalisten und wollen dieses Thema in einer journalistischen Form angehen, die sowohl informativ als auch engagiert ist. Wir möchten damit die Verbindung zu unseren Mitgliedern und allen, die uns unterstützen, stärken. Wir wenden uns aber auch an eine breitere Öffentlichkeit, in der Überzeugung, dass freie Information ein integraler Bestandteil der Demokratie ist.

Die Veröffentlichung dieses Newsletter wäre ohne die grosszügige Unterstützung der Loterie Romande und des Centre de formation au journalisme et aux médias (CFJM) in Lausanne nicht möglich gewesen. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich bei ihnen, genauso wie bei der Presseagentur Keystone-SDA, die uns ihre Bilder zu einem Vorzugspreis überlassen hat.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Denis Masmejan, Generalsekretär RSF Schweiz
Bettina Büsser, Koordinatorin Deutschschweiz von RSF Schweiz

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