Zürich/Genf, 22. Februar 2023 – Am 18. Februar kam es anlässlich einer Demonstration in Zürich zu Übergriffen von Demonstrationsteilnehmern auf Medienschaffende. Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz verurteilt diese Behinderung von Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit in aller Schärfe (Bild Ennio Leanza/Keystone).

Am Samstag, 18. Februar, nahmen rund 1000 Personen in Zürich an einer Demonstration gegen die Räumung des ehemals besetzten Koch-Areals teil. Im Verlauf der Demonstration wurden Medienschaffende von Demonstrationsteilnehmern nicht nur in ihrer Arbeit behindert, sondern auch aggressiv angegangen. RSF Schweiz verurteilt diese Übergriffe in aller Schärfe. Journalistinnen und Journalisten müssen ihrer Arbeit ungehindert nachgehen können.

Bei Demonstrationen sind Medienschaffende mit Kameras besonders leicht auszumachen. Eine Gruppe von Fotografen und Videoreportern verschiedener Medien hatte sich am Samstag gemeinsam vor dem Demonstrationsumzug bewegt. Die Demonstration verlief zunächst friedlich, dann aber kam es zu Sachbeschädigungen. Gleichzeitig gingen auch mehrere Demonstrationsteilnehmer gegen die Gruppe der Medienschaffenden vor: Laut RSF vorliegenden Aussagen blockierten, beschimpften und bedrohten sie die Medienschaffenden und bewarfen sie mit Gegenständen. «Sie versuchten uns einzuschüchtern, damit wir aufhören, Bilder zu machen», sagt ein Journalist.

Mehrere Medienschaffende gaben auch an, sie hätten sich nicht von der Polizei beschützt gefühlt, da diese überhaupt nicht präsent gewesen sei, als sich diese Szenen abspielten. «Den Vorwurf, dass die Polizei am letzten Samstag nicht präsent war, weisen wir zurück», sagt dazu Marc Surber, Mediensprecher bei der Stadtpolizei Zürich: «Wenn Medienschaffende die Nähe zu einem gewaltbereiten Demonstrationszug suchen, liegt dies in ihrer eigenen Verantwortung.»

RSF Schweiz weist darauf hin, dass Medienschaffende nicht «die Nähe zu einem gewaltbereiten Demonstrationszug suchen», sondern ihre Arbeit tun: Sie müssen nahe am Geschehen sein, um es zu dokumentieren.

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