Die turkmenische Fotojournalistin Soltan Achilova wurde am Samstag, den 18. November daran gehindert, ihr Land zu verlassen, um nach Genf zu reisen. Dort sollte sie im Rahmen der «Semaine des droits humains», die jedes Jahr von der Universität Genf veranstaltet wird, eine Rede halten.

Die Veranstaltung, an der RSF Schweiz beteiligt war, wurde auf Initiative der ebenfalls in Genf ansässigen Martin-Ennals-Stiftung organisiert. Ihr Preis jedes Jahr an Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger verliehen, die trotz der damit verbundenen Risiken ein aussergewöhnliches Engagement für die Verteidigung und Förderung der Freiheitsrechte gezeigt haben.

Soltan Achilova und ihre Tochter wurden am Flughafen von Aschgabat von Beamten blockiert und ihre Pässe wurden absichtlich beschädigt, um sie daran zu hindern, an Bord ihres Flugzeugs zu gehen. RSF Schweiz verurteilt aufs Schärfste, dass die Meinungsäusserungs- und Bewegungsfreiheit einer der sehr wenigen turkmenischen Journalistinnen, die offen mit unabhängigen Medien zusammenarbeiten, so stark eingeschränkt wird.

Der Druck, dem sie in ihrem Land ausgesetzt ist, ist leider nicht neu. Achilova wurde bereits mehr als ein Dutzend Mal körperlich angegriffen und ist in einem der medienfeindlichsten Länder der Welt ständigen Schikanen durch die Behörden ausgesetzt. Die Fotojournalistin war bereits am 15. März 2019 daran gehindert worden, ihr Land zu verlassen, als sie zu einem internationalen Seminar im georgischen Tiflis reisen wollte.

Turkmenistan belegt auf der jährlich von RSF veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit den 176. Platz von 180 Ländern.

Die 74-jährige Soltan Achilova, die 2021 mit dem Martin-Ennals-Preis ausgezeichnet wurde, sollte im Dialog mit dem Generalsekretär von RSF Schweiz, Denis Masmejan, an der Menschenrechtswoche über ihren Werdegang und ihre Tätigkeit berichten. Parallel dazu wurde die Arbeit von Soltan Achilova in den Räumlichkeiten der Universität ausgestellt.

Die Veranstaltung fand trotz ihrer Abwesenheit in Genf statt. Der Vorsitzende der Turkmen Initiative for Human Rights, Farid Tuhbatullin, der Achilova nahesteht, machte sich zum Sprachrohr der Fotojournalistin, indem er sich bemühte, die Fragen, die an sie Achilova gerichtet werden sollten, zu beantworten.

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