Am 8. Oktober wurde Ali al-Attar, Kameramann für Al-Jazeera, in Deir al-Balah im Zentrum von Gaza von einem Bombardement getroffen. Am folgenden Tag wurde Fadi Alwahdi, ebenfalls Kameramann für den katarischen Nachrichtensender, im umzingelten Lager Jabalia im Norden von Gaza von einem Scharfschützen beschossen. Beide befinden sich in kritischem Zustand im Krankenhaus. Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt diese offensichtlich gezielten Angriffe, genauso wie weitere Verstösse gegen die Sicherheit von Journalisten.
Zwei Reporter wurden in den letzten Tagen von israelischen Streitkräften schwer verletzt. Sie berichtete beide über die Belagerung des nördlichen Gazastreifens und deren Folgen für die Bevölkerung. Der 27-jährige Kameramann für Al-Jazeera, Ali al-Attar, wurde am 8. Oktober von einem israelischen Bombardement getroffen, als er über die Vertreibung der von der Belagerung fliehenden Bevölkerung nach Deir al-Balah berichtete. Einen Tag darauf, am 9. Oktober, wurde der 24-jährige Fotojournalist Fadi Alwahdi von einem israelischen Scharfschützen in den Nacken geschossen.
«Wir verurteilen diese jüngsten Angriffe der israelischen Streitkräfte auf Journalisten. Diese versuchen lediglich, ihre Arbeit zu tun und über den Krieg zu berichten. Die Nachricht vom kritischen Zustand der beiden Reporter erreichte uns, als wir in Genf waren, um gemeinsam mit Al-Jazeera die Vereinten Nationen zu dringendem Handeln aufforderten, damit dieser anhaltenden Gewalt gegen die Medien in Gaza ein Ende gesetzt werden kann. Das Leben der beiden Journalisten steht noch immer auf dem Spiel, deshalb fordern wir die israelischen Streitkräfte nachdrücklich auf, ihnen die sichere Ausreise zu ermöglichen, damit sie so schnell wie möglich eine umfassende medizinische Versorgung erhalten. Wir machen die israelische Armee für die weiteren Entwicklungen vollständig verantwortlich.»
Rebecca Vincent
Direktorin für Kampagnen bei RSF
Das Bild des leblosen Körpers von Fadi Alwahdi, welches live auf Al-Jazeera erschien, erinnerte viele Internetnutzer an Shireen Abu Akleh, die bekannte Korrespondentin von Al-Jazeera im Westjordanland, die am 11. Mai 2022 in Jenin von einem Scharfschützen der israelischen Armee getötet wurde.
Der Journalist Alwahdi wurde am Nachmittag des 9. Oktober notfallmässig in das Al-Maamadi-Krankenhaus im Zentrum von Gaza gebracht und anschliessend in eine kleine Klinik verlegt, wo er am Nachmittag vom 11. Oktober operiert wurde. Sein Kollege Ali al-Attar, der eine Hirnblutung erlitten hatte, wurde derweil auf die Intensivstation des Europäischen Krankenhauses im Zentrum des Gazastreifens gebracht.
Seit Beginn des Krieges wurden mehr als 130 palästinensische Journalisten von den israelischen Streitkräften in Gaza getötet. Mindestens 33 von ihnen wurden bei der Ausübung ihres Berufs gezielt angegriffen.