Calletano de Jesús Guerrero, Journalist bei Global Mexico, wurde am 17. Januar in Teoloyucan im Bundesstaat Mexiko-Stadt ermordet. Und das, obwohl er seit 2014 unter dem Schutzprogramm der mexikanischen Regierung stand. Nach Mauricio Cruz Solís ist er der bereits zweite Journalist, der seit der Amtseinführung von Präsidentin Claudia Sheinbaum im letzten Oktober getötet wurde. Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert Sheinbaum auf, ihre Absicht, eine Arbeitsgruppe für einen besseren Schutz von Medienschaffenden einzusetzen, dringend umzusetzen.

Calletano de Jesús Guerrero, Journalist der Nachrichtenseite Global México, war wegen seiner Arbeit mehr als zehn Jahre lang ständigen Drohungen ausgesetzt. Am 17. Januar wurde er in Teoloyucan im Bundesstaat Mexiko-Stadt ermordet. Und das, obwohl er im Rahmen des nationalen Schutzprogramms für Menschenrechtsverteidiger und Medienschaffende hätte geschützt werden müssen. Der jüngste brutale Mord zeigt einmal mehr die gravierenden Mängel dieses staatlichen Schutzsystems in Mexiko auf. Calletano de Jesús Guerrero ist der zweite Journalist, der innerhalb von weniger als vier Monaten seit der Amtseinführung von Präsidentin Claudia Sheinbaum ermordet wurde.

Im Mai 2024 hatte die damalige Präsidentschaftskandidatin Claudia Sheinbaum während ihrer Wahlkampagne gegenüber RSF versprochen, diesen bundesweiten Schutzmechanismus zu überprüfen und zu stärken sowie einen umfassenden Plan zu entwickeln, um die Sicherheit von Medienschaffenden zu gewährleisten.

«RSF verurteilt die Ermordung von Calletano de Jesús Guerrero aufs Schärfste und fordert die mexikanische Regierung auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben und die körperliche Unversehrtheit von Journalisten zu schützen.Die Straflosigkeit und die Lücken im Schutzsystem müssen unverzüglich angegangen werden, um weitere Tragödien zu verhindern. Es müssen unbedingt konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um der Gewalt gegen Journalisten ein Ende zu setzen und ihnen ein sicheres Umfeld zu garantieren. Wir fordern Präsidentin Claudia Sheinbaum nachdrücklich auf, die Arbeitsgruppe, die einen Schutzplan für Informationen und Journalisten in Mexiko erstellen soll, einzusetzen, wie sie es unserer Organisation und den Journalisten versprochen hat.»

Artur Romeu
RSF-Direktor für Lateinamerika

Calletano de Jesús Guerrero war stellvertretender Generaldirektor der Nachrichtenseite Global México, die hauptsächlich über nationale politische Angelegenheiten berichtet. In den letzten Monaten sah sich der 59-jährige Journalist vermehrt Drohungen und direkten Angriffen ausgesetzt. Unter anderem fand am 13. Januar, nur vier Tage vor seiner Ermordung, eine gewaltsame Razzia durch nicht identifizierte Personen in seinem Haus statt.

RSF anerkennt die jüngsten Fortschritte der Staatsanwaltschaft im Kampf gegen die Straflosigkeit von Verbrechen gegen Medienschaffenden in Mexiko. Die Anklage gegen einen der Verantwortlichen für die Ermordung des Journalisten Mauricio Cruz Solís, der im Oktober in Michoacán starb, sowie die Anklage gegen den Auftraggeber der Ermordung von Alfredo Cardoso im Jahr 2021 sind erfreuliche Entwicklungen. Dennoch bleibt der föderale Schutzmechanismus in seiner jetzigen Form klar unzureichend. Mehr als 650 mexikanische Medienschaffende profitieren derzeit theoretisch von diesem Schutzmechanismus.

Mexiko ist nach wie vor eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende weltweit. Gemäss der RSF-Jahresbilanz 2024 ist das Land nach Palästina und Pakistan nach wie vor das drittgefährlichste Land für Journalistinnen und Journalisten weltweit. Darüber sind 30 % aller 2024 verschwundenen Medienschaffenden weltweit in Mexiko verschwunden. Das Land belegt in der RSF-Rangliste der Pressefreiheit aktuell den 121. Rang von 180 erfassten Ländern und Gebieten.

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